Cycling the Jakobsweg in Spain
Donnerstag, 3. September 2015
Ich bin dann mal weg ;-)
Aufgrund des Gewichts und der Unsicherheit an den doch eher einfachen Unterkünften / Campingplätzen einen vernünftigen WLAN Zugang zu haben, habe ich mich entschlossen die geplante Tour vorab (siehe Post "Tagesrouten Planung (Pamplona --> Santiago de Compostela)") und nach meiner Rückkehr eine Auswahl der schönsten Fotos zu posten.
Am Samstag den 05. September geht es endlich los. Die planmäßige Landung meines Fluges über Madrid soll um 17:05Uhr in Pamplona sein. In der Hoffnung, dass alles pünktlich verlaufen wird und ich nach dem Einchecken in das Hostel etwas Zeit haben werde Pamplona zu erkunden, freue ich mich auf die Zeit, die vor mir liegt. Mit etwas gemischten Gefühlen, aber auch mit einer gewissen Neugier, bin ich gespannt darauf, wie es mir in den engen Gassen Pamplonas ergehen wird. Es sind dieselben Gassen, in denen es jährlich während des Stierlaufs "Bulls Run" im Juli nur über kleine, schmale Zugänge "mutigen" Männern & Frauen erlaubt ist die Stiere durch die Stadt zu treiben, oder vor ihnen herlaufend zu entfliehen. Für mich ein sehr fragwürdiges Spektakel.
Ich bin dann mal weg !!!
Am Samstag den 05. September geht es endlich los. Die planmäßige Landung meines Fluges über Madrid soll um 17:05Uhr in Pamplona sein. In der Hoffnung, dass alles pünktlich verlaufen wird und ich nach dem Einchecken in das Hostel etwas Zeit haben werde Pamplona zu erkunden, freue ich mich auf die Zeit, die vor mir liegt. Mit etwas gemischten Gefühlen, aber auch mit einer gewissen Neugier, bin ich gespannt darauf, wie es mir in den engen Gassen Pamplonas ergehen wird. Es sind dieselben Gassen, in denen es jährlich während des Stierlaufs "Bulls Run" im Juli nur über kleine, schmale Zugänge "mutigen" Männern & Frauen erlaubt ist die Stiere durch die Stadt zu treiben, oder vor ihnen herlaufend zu entfliehen. Für mich ein sehr fragwürdiges Spektakel.
Mittwoch, 26. August 2015
Die Vorbereitungen
Die meisten Radreisenden die den Jakobsweg bereits gefahren sind, haben ihre Anreise per Bahn angetreten. Da diese Art der Anreise doch sehr aufwendig und zeitraubend ist, habe ich mich für die Flugreise entschieden und werde am 05. September meine Tour vom Frankfurt Airport startend beginnen.
Zwar war ich im letzten Jahr (2014) auch für 9 Tage mit MTB und Rucksack unterwegs und habe die Alpen zusammen mit einem Freund von Ehrwald bis nach Torbole am Gardasee überquert, so bin ich in diesem Jahr alleine unterwegs und grübele wiedermal über der Packliste. Was zuviel eingepackt wird, ist unnötiger Ballast und wenn etwas fehlt, naja vielleicht gibt es ja das eine oder andere Geschäft auf dem Weg nach Santiago.
Meine Packliste:
- MTB verpackt in Kartonage
- 35l Rucksack
- Zeltsack
- Spanngurte zum verzurren
- Spanngurte zum verzurren
- kleine Oberrohrtasche
- Zelt inkl. Bänder zum Verzurren
- Schlafsack
- Liegematte
- 2 Satz Bikewear kurz
- Armlinge / Beinlinge
- Regenjacke / Regenhose
- Softshelljacke
- Radschuhe / Handschuhe
- Helm / Radbrille
- Freizeithose / 2 Shirts
- leichte Daunenjacke
- Kappe
- leichte Daunenjacke
- Kappe
- Lesebrille ;-)
- 2 Trinkflaschen
- Pilgerausweis
- Handtuch
- Pflegeartikel / Reiseapotheke
- Rei in der Tube
- Garmin Navi inkl. Ladekabel
- Fernbedienung Garmin
- Fernbedienung Garmin
- Handy inkl. Ladekabel
- Taschenlampe
- Plastiksäcke bzw. Drybags
- Satteltasche mit den wichtigsten Reparaturutensilien
- Bargeld / Persa
- Versicherungskarte
- Versicherungskarte
Ich bin überrascht von der Länge der Liste und frage mich, ob ich das wirklich alles unterbringe?
So, heute die nächste Überraschung, als ich mein MTB reisebereit machen möchte. Iberia lässt eine maximale Verpackungsgröße von 131x76x21cm zu und das ist verdammt wenig.
So, heute die nächste Überraschung, als ich mein MTB reisebereit machen möchte. Iberia lässt eine maximale Verpackungsgröße von 131x76x21cm zu und das ist verdammt wenig.
Hoffe mal, dass alles heile ankommt !!!
Dienstag, 25. August 2015
Tagesrouten Planung (Pamplona --> Santiago de Compostela)
Pamplona nach Estella: 46km / 931 Höhenmeter
Langeweile soll auf der ersten Etappe nie aufkommen, denn nicht nur, weil einige fahrtechnische anspruchsvolle Trails volle Konzentration erfordern, so soll die navarresische Landschaft außergewöhnlich Abwechslungsreich sein. Für die zahlreichen Sehenswürdigkeiten links und rechts des Jakobswegs darf man bei der Zeitplanung gut und gerne 5 Stunden dazuschlagen.
Estella nach Logrono: 49km / 857 Höhenmeter
Direkt gegenüber des Klosters Irache fließt aus dem legendären Weinbrunnen Irache Wein anstatt Wasser. Die kostenfreie Weinverkostung ist bei vielen Pilgern sehr beliebt, doch ist es besser ohne viel Alkohol im Blut auf die Etappe zu starten, denn am Stadtausgang von Estella warten zuerst einmal ein paar knackige Trails. Diese gehen aber bald in breite Feldwege über, die durch das navarresische Agrarland in die Region Rioja führen.
Logrono nach Santo Domingo De La Calzada: 50km / 1484 Höhenmeter
Am Etappenziel wartet das größte Kuriosum des Jakobswegs, die Kathedrale mit dem Hühnerstall. Bis es soweit ist, fährt man mehrheitlich auf einfach zu fahrenden Feldwegen durch die ockerfarbigen Rebberge der Rioja. Besonders zu Beginn der Etappe gibt es noch den einen oder anderen interessanten Trail, danach bleibt genug Zeit, die wechselnden Landschaften zu genießen.
Santo Domingo De La Calzada nach Burgos: 73km / 1045 Höhenmeter
Nach den Etappen des lockeren Einrollens wird die Intensität auf dieser Etappe etwas gesteigert. Geht es bis Atapuerca noch locker auf Feldwegen vorwärts, wartet die Etappe auf dem "Camino Special" mit einem herrlichen Trailfinale.
Burgos nach Fromista: 65km / 497 Höhenmeter
Wer glaubt, dass die sich zwischen Burgos und Fromista erstreckende Meseta Hochebene eben ist, irrt sich gewaltig. Zwar liegen Start- und Endpunkt beinahe auf gleicher Höhe doch die zahlreichen kurzen Anstiege und Abfahrten über breite Schotterwege summieren sich trotzdem auf rund 500 Höhenmeter. Nach den abwechslungsreichen ersten Etappen wird die Landschaft etwas eintöniger, aber trotzdem nie langweilig.
Fromista nach Sahagun: 59km / 260 Höhenmeter
Mit 260 Höhenmetern im Anstieg verspricht diese Etappe die einfachste zu werden. Die Rechnung sollte man allerdings nicht ohne den gefürchteten Nordostwind machen, der einem nicht nur in der Meseta oft entgegen bläst. Die Landschaft fasziniert vor allem mit ihrer Kargheit, die Schönheit liegt oft im Detail. Eine ideale Etappe, um die Gedanken schweifen zu lassen.
Sahagun nach Leon: 56km / 355 Höhenmeter
Auf der letzten Etappe durch die Meseta sind keine Steuerkünste gefragt. Der Jakobsweg verläuft meist schnurgerade auf wenig anspruchsvollen, neu angelegten Feldwegen. Nur wenige kurze Anstiege und Abfahrten bringen etwas Abwechslung. Der interessanteste Streckenabschnitt führt in einer schönen Trailabfahrt von einem Hügel direkt und das kulturell und historisch besonders interessante Leon, Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und des ehemaligen Königreiches Leon.
Leon nach Astorga: 62km / 604 Höhenmeter
Das letzte Teilstück des Jakobswegs ohne nennenswerte Steigungen führt durch die karge Landschaft des kaum landwirtschaftlich genutzten Paramo Leones. Der westlichste Teil der Meseta endet geografisch in der Region des Etappenziels Astorga. Die relativ kurze und einfache Etappe erlaubt den Mountainbike Pilgern, genügend Zeit für die Besichtigung der architektonisch interessanten Bischofsstadt einzuplanen.
Astorga nach Ponferrada: 51km / 970 Höhenmeter
Nach den vier "Flachetappen" geht es nun endlich wieder in die Berge. Und wie! Die Trails dieser Etappe gehören zum Besten, was der Jakobsweg zu bieten hat. Die Abfahrt vom Cruz der Ferro hinab nach Ponferrada wird allen Trail Liebhabern ein glückliches Lächeln aufs Gesicht zaubern. Und weil auch die landwirtschaftlichen Reize den Trails in nichts nachstehen, ist dieser Tag zweifelsohne ein Höhepunkt auf dem Weg nach Santiago.
Ponferrada nach Sarria: 99km / 2155 Höhenmeter
Die Bergetappe führt an den höchsten Punkt des Jakobswegs bis auf 1310 Meter über den Meeresspiegel über die Grenze in das galicische Dorf O Cebreiro. Obwohl nicht nur die Lage einmalig, sondern auch die nach keltischem Vorbild gebauten Häuser mit Strohdächern besonders sehenswert sein sollen, plane ich die Weiterfahrt bis nach Sarria, um einen Sightseeing Tag für Santiago zu gewinnen. Vorher aber führt der Jakobsweg durch die gut unterhaltenen Rebberge des Bierzo und durch das liebliche Valcarcetal. Es wird empfohlen die zusätzlichen Höhenmeter durch die Wegwahl über den "Camino Duro" auf sich zu nehmen, nicht nur weil die verkehrsreiche Straße vermieden werden kann, sondern auch weil die Zusatzrunde mit herrlichen Landschaften und einem einmaligen Kastanienhain aufwartet.
Würden einen die Ortstafeln nicht in schöner Regelmäßigkeit eines Besseren belehren, wähnte man sich auf den britischen Inseln. Die sanften Hügellandschaften des galicischen Hochlands mit den saftig grünen Viehweiden steht in starkem Kontrast zu den bisherigen Etappen. Der Höhenmeterüberschuss in der Abfahrt sorgt dafür, dass man die neuen Eindrücke auch bewusst auf sich wirken lassen kann.
Sarria nach Santiago De Compostela: 111km / 2231 Höhenmeter
Von wegen flach! Auf der letzten und längsten Etappe nach Santiago de Compostela summieren sich die unzähligen Anstiege zu insgesamt 2231 Höhenmetern. Mit dem lang ersehnten Ziel vor Augen fährt man durch saftig grünes Agrarland und herrlich duftende Eukalyptuswälder nach Santiago. Man sollte sich nur nicht zu früh freuen, denn der Schlussanstieg zum Monte de Gozo hat es nochmals in sich.
Der Pilgerausweis
Das wichtigste Dokument auf dem Jakobsweg ist der Pilgerpass bzw. Pilgerausweis. Die Stempel im Pilgerpass belegen die gelaufene beziehungsweise geradelte Strecke. Das ist Voraussetzung, um bei der Ankunft in Santiago die Urkunde, die so genannte Compostela, zu erhalten, die die Pilgerreise bestätigt. Nachzuweisen ist, dass man die letzten 100 Kilometer vor Santiago gelaufen ist, beziehungsweise die letzten 200 Kilometer auf dem Fahrrad oder zu Pferd zurückgelegt hat. Auch wer mindestens 40 Seemeilen geschippert und ab Padrrón gelaufen ist, hat Anspruch auf die Compostela.
Mein Pilgerausweis
Samstag, 22. August 2015
Jakobsweg / Camino de Santiago
Als
Jakobsweg
(spanisch: Camino de Santiago, galicisch: Camiño
de Santiago) wird eine Anzahl von Pilgerwegen durch ganz
Europa bezeichnet, die alle das angebliche Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela in Galizien (Spanien) zum Ziel haben.
In erster Linie wird darunter der Camino Francés verstanden, jene hochmittelalterliche Hauptverkehrsachse
Nordspaniens, die von den Pyrenäen zum Jakobsgrab führt und die Königsstädte Jaca, Pamplona, Estella, Burgos und León miteinander
verbindet. Diese Route, so wie sie heute noch begangen wird, entstand in der
ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts.
Faszination Jakobsweg
Faszination Jakobsweg
Der Jakobsweg übt nach wie vor eigene Faszination aus. Für alle, die sich nicht die Zeit für eine zwei- bis dreimonatige Pilgerreise nach Santiago de Compostela nehmen können, ist das Mountainbike die perfekte Wahl. Anders als mit dem Tourenrad, kann man dem historischen Jakobsweg folgen und findet dort zudem erstklassige Trails, die auch ambitionierten Mountainbike viel Fahrspaß bieten. Der Jakobsweg mit dem Bike bietet eine außergewöhnliche Kombination aus sportlicher Betätigung, Er-fahren stets wechselnder Landschaften, Eintauchen in eine faszinierende Geschichte, Staunen ob der unzähligen historischen Bauten und Genuss kulinarischer Höhepunkte.
Die Jakobsmuschel als Pilgerzeichen
Den Ursprung dieser Jakobsmuschel findet sich, wie
so oft in einer Legende. Es wird berichtet, dass ein portugiesischer Ritter zu
Pferd in der Nähe von Padròn an der Anlegestelle jenes Schiffes stand, welches
Jakobus nach Spanien brachte. Als das Pferd den wundersamen und hellen Schein
sah, der von einem Stern herab auf den Apostel fiel, war es von dem Anblick so
verstört, dass es in das Wasser sprang und den Ritter mit sich in die Tiefe
riss. Der Ritter wurde gerettet und an Bord gezogen. Die Retter sahen voller
Staunen, dass sein Körper voll mit Jakobsmuscheln bedeckt war. Es existieren
noch weitere Legenden, die sich um die Jakobsmuschel ranken. Alle besitzen im
wesentlichen das gleiche Muster einer Geschichte, nämlich eines durch Jakobus
wundersam geretteten Menschen.
Die Jakobsmuschel als Wegzeichen
Samstag, 15. August 2015
Wie es zur Idee kam, eine MTB Tour in Spanien zu planen
Vor nun ziemlich genau zwei Jahren hat es, beim Besuch eines guten Freundes, seinen Lauf genommen. Nachdem ich schon sehr lange im Fitnessstudio am "spinnen" bin, also in gefüllten Räumen, für reichlich Kosten, am kommandogesteuerten Cyclen auf musikalische Rhythmen abgefahren bin, kommen mir die Mountainbike begeisterten Touren meines Freundes wie eine Erlösung vor. Genau in diesem Moment ist der Funke übergesprungen und selbst Britta schien nicht abgeneigt zu sein, mich auf den ersten Fahrten auf "ebener Strecke" begleiten zu wollen, lehnt aber erstmal das nette Angebot vom Vater meines Freundes ab, sein ausgedientes und in die Jahre gekommenes Fahrrad zu übernehmen ;-)
Gesagt getan und bereits am nächsten Tag standen 2 nagelneue MTBs in unserem Keller und wir haben die ersten gemeinsamen Ausfahrten unternommen. Nachdem die ersten Touren noch wenig Höhenmeter enthielten, erklimmen wir bis heute doch schon sehr oft den Taunus, aber auch Wochenendausflüge in Deutschland bzw. Radeln in Südtirol und Gardasee haben uns beiden Spaß gemacht.
Unbestritten ist das Fieber bei mir etwas höher, immer wieder Höhenmeter zu überwinden und Kilometer mit dem MTB zurückzulegen. So habe ich mir für dieses Jahr etwas Besonderes überlegt und nach einer Radtour im nahen Ausland unter folgenden Prämissen gesucht:
Gesagt getan und bereits am nächsten Tag standen 2 nagelneue MTBs in unserem Keller und wir haben die ersten gemeinsamen Ausfahrten unternommen. Nachdem die ersten Touren noch wenig Höhenmeter enthielten, erklimmen wir bis heute doch schon sehr oft den Taunus, aber auch Wochenendausflüge in Deutschland bzw. Radeln in Südtirol und Gardasee haben uns beiden Spaß gemacht.
Unbestritten ist das Fieber bei mir etwas höher, immer wieder Höhenmeter zu überwinden und Kilometer mit dem MTB zurückzulegen. So habe ich mir für dieses Jahr etwas Besonderes überlegt und nach einer Radtour im nahen Ausland unter folgenden Prämissen gesucht:
- der Kostenrahmen darf nicht gesprengt werden
- es soll nicht in Deutschland sein
- in einer Region, wo ich noch nie vorher im Leben war
- landschaftlich reizvoll
- ausreichend Höhenmeter, ohne die hohen technischen Anforderungen einer Alpentour
- ich möchte ein Zelt mitnehmen und feststellen, ob das Schlafen ohne festes Dach und nur auf einer Matte mit Schlafsack noch etwas für mich ist, um auf eventuellen späteren Touren unabhängiger zu sein
Ich habe dabei festgestellt, dass es reichlich Möglichkeiten gibt um über Jahre durch Europa zu radeln, habe mich dann aber schnell für eine Tour durch Nordspanien entschieden. Nicht für irgendeine Tour, ich werde den Pilgern, auf dem historischen Jakobsweg in Pamplona startend, folgen. Die Tour wird mich, so hoffe ich, durch ihre landschaftlichen Impressionen, das Eintauchen in die Geschichte des Pilgerns beeindrucken und auf ca. 700km über 10.000 Höhenmeter nach Santiago de Compostela führen.
Gesamtstreckenübersicht von Pamplona nach Santo Domingo De La Calzada:
700km / 10.750 Höhenmeter
700km / 10.750 Höhenmeter
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